Weshalb und wie du eine Baubehinderung sofort anzeigen solltest
Sicherlich kommt es in deiner Rolle als Handwerksunternehmen in VOB Projekten immer wieder vor, dass du dich in der Bauausführung behindert siehst. In diesem Fall gilt es, kühlen Kopf zu bewahren und eine Behinderungsanzeige nach VOB an den Auftraggeber zu schreiben. Dieser Schritt ist wichtig für den alltäglichen Ablauf in Bauprojekten, denn diese hilft allen Beteiligten, professionell zu arbeiten.
Eine Behinderungsanzeige zu schreiben, ist eigentlich nicht schwierig. Damit du genau weißt, in welchem Fall und in welcher Form du dieses Schreiben an deinen Auftraggeber senden kannst, möchten wir dir in diesem Artikel einen Überblick zum Thema VOB Behinderungsanzeige geben. Nimm deinen Auftraggeber in die Verantwortung und zeige ihm Baubehinderungen korrekt an!
- Behinderungen auf Baustellen sind häufige Praxis im Alltag
 - Unverzügliche, schriftliche Anzeige sichert deine rechtlichen Ansprüche
 - Nur dokumentierte Behinderungen lassen sich später beweisen
 - Typische Ursachen: fehlende Pläne, Vorleistungen, höhere Gewalt
 - Klarheit und Transparenz im Prozess schützen vor Konflikten
 - Auftraggeber muss jede Behinderungsanzeige prüfen und reagieren
 
Funktionen und Rechtsgrundlage der VOB Behinderungsanzeige
Was ist eine VOB Behinderungsanzeige?
Eine Behinderungsanzeige ist ein formelles Schreiben von einem Auftragnehmer an den Auftraggeber, das auf eine Behinderung im Bauablauf hinweist. Eine Baubehinderung ist dann gegeben, wenn die ausführende Firma daran gehindert wird, die vereinbarten Leistungen termingerecht oder gemäß den festgelegten Rahmenbedingungen zu erbringen.
Durch das frühzeitige Erkennen und Melden von Problemen kannst du als Auftragnehmer die Anzeige bereits vor Eintritt der eigentlichen Behinderung übermitteln, um rechtlich abgesichert zu sein. Das ist entscheidend, damit festgehalten wird, dass externe Umstände oder vom Auftraggeber nicht erfüllte Verpflichtungen die Bauausführung beeinträchtigen.
Rechtlich betrachtet basieren Behinderungsanzeigen sowohl auf dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) als auch auf der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB). So regelt § 6 VOB/B die spezifischen Pflichten und Rechte bei Baubehinderungen in VOB Verträgen.
Durch eine unverzügliche schriftliche Anzeige bei aufkommenden Behinderungen kannst du Ansprüche auf Fristverlängerung oder Schadensersatz geltend machen. Eine verzögerte oder unterlassene Meldung kann deine Rechte erheblich einschränken und zu finanziellen Verlusten führen.
Einen kurzen Überblick rund um die VOB Behinderungsanzeige liefert dir dieses Video von Continu-ING. Hier erklären wir dir ganz grundsätzlich, was du bei diesem Schreiben an deinen Auftraggeber beachten solltest.
Diese Gründe kannst du als Ursache für eine Baubehinderung anführen
Eine Behinderungsanzeige nach VOB/B ist ein entscheidendes Instrument für Auftragnehmer, um auf Probleme während der Bauausführung zu reagieren, die ihre Arbeit beeinträchtigen. Gemäß § 6 der VOB/B gibt es spezifische Gründe, bei denen eine solche Anzeige gerechtfertigt ist.
Zu diesen Gründen gehören Umstände, die aus dem Risikobereich des Auftraggebers stammen, wie beispielsweise:
- Ausbleibende oder fehlerhafte Vorleistungen
 - Änderungen oder Ergänzungen der ursprünglich vereinbarten Leistungen
 - Fehlen oder Mängel notwendiger Pläne und Anweisungen.
 
Darüber hinaus sind auch externe Faktoren wie Streiks oder Aussperrungen, unvorhersehbare Witterungsverhältnisse, die nicht im Rahmen der üblichen Schlechtwettertage liegen, sowie Fälle höherer Gewalt, zum Beispiel Naturkatastrophen, gute Gründe für eine VOB Behinderungsanzeige.
Merke:
Wichtig ist für die Zulässigkeit einer VOB Behinderungsanzeige, dass die Leistungserbringung durch Faktoren außerhalb der Kontrolle des Auftragnehmers behindert wird.
Anzeige einer Baubehinderung: Der Prozess im Überblick
Die korrekte Anzeige einer Baubehinderung beginnt idealerweise, sobald erste Anzeichen für eine Behinderung erkennbar sind. Durch frühzeitiges Erkennen und Kommunizieren der Probleme an den Auftraggeber kannst du größere Verzögerungen und daraus resultierende Konflikte vermeiden.
Eine umgehende Lösungssuche ist für beide Parteien von Vorteil, da sie dazu beiträgt, die Bauarbeiten ohne große Unterbrechungen fortzusetzen. Zur Absicherung im Falle rechtlicher Auseinandersetzungen ist es unerlässlich, jede Baubehinderung detailliert zu dokumentieren, zum Beispiel im Bautagebuch.
Auch wenn in der VOB nicht genau definiert wird, wie eine Behinderungsanzeige auszusehen hat, sollte sie idealerweise folgendes beinhalten:
- Konkrete Beschreibung der Behinderungsursache
 - Einschätzung des Zeitraums und der Dauer der Behinderung
 - Eingrenzung der betroffenen Leistungen
 - Mögliche Terminauswirkungen
 - Mögliche Kostenauswirkung
 
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VOB Behinderungsanzeige: Die Perspektive des Auftraggebers
Werfen wir einen Blick auf die Seite des Auftraggebers. Für ihn hat eine Behinderungsanzeige nach VOB drei wesentliche Funktionen:
- Schutzfunktion
 - Hinweisfunktion
 - Warnfunktion
 
Der Auftraggeber muss laut VOB auf jede Behinderungsanzeige reagieren, indem er sie prüft und entscheidet, ob sie gerechtfertigt ist. Akzeptiert der Auftraggeber die Behinderungsanzeige, können Fristverlängerungen und Kompensationen gemäß BGB oder VOB/B gewährt werden. Bei Unsicherheiten sollte der Auftraggeber direkt Rücksprache halten, um Missverständnisse zu klären.
Fazit
Die Behinderungsanzeige nach VOB ist mehr als ein formales Schriftstück, sie ist ein entscheidendes Instrument, das das Bauunternehmen schützt, wenn unvorhergesehene Hindernisse den Baufortschritt gefährden. Um deine Rechte zu wahren und Anspruch auf mögliche Entschädigungen zu erhalten, solltest du wissen, wie man eine VOB Behinderungsanzeige richtig verfasst.
Jede Verzögerung in der Kommunikation kann finanzielle Verluste bedeuten und die Beziehung zum Auftraggeber belasten. Nutze daher die VOB Behinderungsanzeige als deine Stimme auf der Baustelle, um Transparenz zu schaffen, Konflikte zu vermeiden und deinen Anspruch auf eine faire Behandlung zu unterstreichen.
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FAQ – häufig gestellte Fragen zu VOB Behinderungsanzeigen
Was ist eine Baubehinderungsanzeige?
Eine Baubehinderungsanzeige ist ein formelles Schreiben vom Auftragnehmer an den Auftraggeber, das auf eine Störung im Bauablauf hinweist. Sie stellt sicher, dass der Auftragnehmer rechtzeitig auf Probleme aufmerksam macht, um seine Ansprüche auf Fristverlängerung oder Entschädigung zu wahren.
Wann liegt eine Behinderung nach VOB vor?
Eine Behinderung nach VOB liegt vor, wenn Umstände eintreten, die der Auftragnehmer nicht zu verantworten hat und die ihn daran hindern, die Bauausführung wie vertraglich vereinbart fortzusetzen. Dazu zählen beispielsweise verspätete Lieferungen durch den Auftraggeber, fehlende Pläne oder unvorhersehbare Naturereignisse.
Wann ist eine Behinderungsanzeige zu stellen?
Eine Behinderungsanzeige ist zu stellen, sobald der Auftragnehmer feststellt oder vorhersehen kann, dass hindernde Umstände den Bauprozess gefährden können. Die Anzeige muss unverzüglich erfolgen, um sicherzustellen, dass rechtliche Ansprüche wie Fristverlängerungen oder Schadensersatzforderungen geltend gemacht werden können.
Muss eine Behinderungsanzeige immer schriftlich erfolgen?
Ja, die Behinderungsanzeige sollte dem Auftraggeber unverzüglich und schriftlich vorgelegt werden. Nur so lässt sich später nachweisen, dass die Behinderung ordnungsgemäß angezeigt wurde und rechtliche Ansprüche gesichert sind.
Welche Unterlagen sollte ich der Behinderungsanzeige beifügen?
Es empfiehlt sich, die Behinderungsanzeige durch Dokumente wie das Bautagebuch, Fotos oder Schriftverkehr zu ergänzen. So kann die Ursache und Auswirkung der Behinderung nachvollziehbar belegt werden.

