Skip to content

VOB – Grundlagen zur Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen

Als Handwerksunternehmen im Baugewerbe begegnet dir immer wieder eine Abkürzung mit drei Buchstaben: Die VOB, ausgeschrieben Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen. Insbesondere wenn du mit deinem Betrieb öffentliche Bauprojekte umsetzt, sollte dir dieses Regelwerk geläufig sein, denn es sorgt für eine faire Auftragsabwicklung zwischen allen Projektbeteiligten.

VOB: Die Grundlagen im Überblick

Was ist die VOB?

Die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) ist ein in Deutschland etablierter Regelkatalog, der spezifische Bestimmungen für die Vergabe und Abwicklung von Bauaufträgen enthält.

Damit du als Handwerker keine unnötigen Fehler begehst und das Tagesgeschäft in Bauprojekten für deinen Betrieb profitabler gestaltest, möchten wir dich über die wichtigsten VOB Grundlagen aufklären. In unserem VOB Magazin geben wir dir Tipps aus der Praxis für die Praxis – über die Inhalte der VOB, zu deinen Rechten und Pflichten und zum korrekten Bauablauf nach VOB.

Ursprünglich entwickelt, um eine faire und transparente Vergabe von öffentlichen Bauaufträgen sicherzustellen, wird sie oft auch bei privaten Bauvorhaben angewandt. Sie ist zwar kein klassisches Gesetz, erfüllt aber im Bauvertrag die Funktion der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und ist somit auch rechtlich bindend.

VOB Grundlagen: Die drei Hauptteile des Regelwerks

Die VOB ist in drei Hauptteile gegliedert, die jeweils unterschiedliche Aspekte des Bauvertragswesens abdecken:

  • Die VOB/A beschäftigt sich mit den Vergaberichtlinien und legt fest, wie Bauleistungen ausgeschrieben, angeboten und vergeben werden sollen, um Transparenz und Wettbewerbsgleichheit zu gewährleisten.
  • Die VOB/B regelt die vertragsrechtlichen Aspekte zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern und enthält Bestimmungen zu Themen wie Vertragsabschluss, Ausführungsfristen, Abnahmeverfahren, Haftung bei Mängeln sowie Zahlungsbedingungen.
  • Die VOB/C definiert genaue technische Vorschriften für die Ausführung der Bauleistungen, was als Normenwerk für Qualität und Ausführungsstandards dient. 

Diese strukturierte Aufteilung hilft allen Beteiligten, insbesondere den Handwerksunternehmen, sich in ihren Rechten und Pflichten zurechtzufinden und die Qualität der Bauausführung zu sichern.

Die Funktion der VOB: Richtlinien für Auftraggeber und Auftragnehmer

Die VOB dient vorrangig dazu, einen strukturierten und gerechten Ablauf von Bauvorhaben zu sichern, was insbesondere für Handwerksunternehmen von Bedeutung ist. Diese Unternehmen finden in der VOB eine verlässliche Basis für Vertragsverhältnisse, die ihnen hilft, ihre rechtlichen und finanziellen Interessen zu schützen.

Die Regelungen der VOB/B zum Beispiel bieten Handwerkern klare Richtlinien bezüglich Vertragserfüllung, Mängelansprüchen und Zahlungsmodalitäten, was das Risiko von Streitigkeiten minimiert und zur Planungssicherheit beiträgt. 

Außerdem erleichtert die VOB/A Handwerksunternehmen die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen, indem sie transparente und nachvollziehbare Vergabeprozesse vorschreibt. Dies fördert einen fairen Wettbewerb und ermöglicht auch kleineren Betrieben, an größeren Projekten teilzunehmen.

cta-image

Du möchtest mehr zu den Inhalten der VOB erfahren und wissen, wie du die VOB Grundlagen in der Praxis anwenden kannst? Dann schau auf dem YouTube-Kanal von Continu-ING vorbei! In kleinen, leicht verständlichen Lerneinheiten geht Gründer Andreas Scheibe auf die verschiedensten Themen rund um die VOB ein!

Strukturierter Bauablauf – so läuft ein VOB Projekt ab

1. Vergabe

Ein typisches VOB-Projekt beginnt mit der Ausschreibung der Bauleistung durch den öffentlichen oder privaten Auftraggeber unter Beachtung der VOB/A-Richtlinien. Hierbei werden alle relevanten Projektinformationen veröffentlicht, um Handwerksunternehmen und anderen Bauunternehmern die Möglichkeit zu geben, ihre Angebote abzugeben.

2. Bauphase

Nach der Angebotsphase erfolgt die Auftragsvergabe an den Bieter, der entweder das wirtschaftlichste Angebot vorlegt oder nach anderen festgelegten Kriterien ausgewählt wird. Während der Bauphase werden die in VOB/B festgelegten Vertragsbedingungen angewandt, um den Bauablauf zu regeln, einschließlich der Handhabung von Nachträgen, Mängelbeseitigung und Abnahme der Bauleistung. 

3. Abnahme

Nach Fertigstellung und Abnahme des Bauwerks durch den Auftraggeber wird das Projekt formal abgeschlossen. Dieser strukturierte Ablauf eines jeden Bauprojekts sichert die Rechte aller Beteiligten und minimiert das Auftreten von Problemen.

cta-image

Jetzt mit geballtem VOB Wissen in die Praxis starten!

Wir von VOB.de wissen, dass sich die Umsetzung der VOB in der Praxis nicht immer so einfach gestaltet, wie es sich oftmals anhört. Deshalb möchten wir dich mit unseren VOB Grundlagen optimal vorbereiten – auch in herausfordernden Bauprojekten. Erfahre in unserem Magazin alles, was du zur VOB und deiner Rolle innerhalb dieser Vertragsordnung wissen musst!

Trendartikel

arrow
arrow

Bauverzögerung – wie du meisterhaft damit umgehst

Die Baubranche ist berüchtigt für ihre verzögerten Projekte. Von öffentlichen Großprojekten wie den Flughäfen in Berlin oder Stuttgart bis zu kleineren privaten Vorhaben, Bauverzögerungen sind allgegenwärtig und können für Handwerksunternehmen zu einem echten Albtraum werden. Denn diese Verzögerungen bedeuten nicht nur einen verschobenen Baubeginn, sondern ziehen oft eine Kette von finanziellen und logistischen Problemen nach sich.

26 Mrz 2024

EFB 221 erklärt: Von der Kalkulation zum Zuschlag

Wie du in öffentlichen Vergabeverfahren transparent kalkulierst Bei der Vergabe von öffentlichen Bauaufträgen werden in der Regel alle Bieter darum gebeten, eine schlüssige und transparente Kalkulation abzugeben. Das Formblatt EFB 221 ist dabei ein essenzielles Dokument im Rahmen der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB). Es ermöglicht eine detaillierte Preisermittlung bei Zuschlagskalkulationen.  Das EFB 221…

Handwerker Kalkulation: Kenne und kommuniziere deinen Wert!

Du kennst es sicher: Kunden fragen dich ständig, was deine Leistung kostet. Eine souveräne Antwort darauf zu haben, ist nicht einfach, aber wichtig. Doch wie kalkulierst du als Handwerker deine Preise so, dass sie sowohl attraktiv für deine Kunden als auch profitabel für dich sind? In diesem Artikel unseres VOB-Magazins geben wir dir wertvolle Einblicke in die Kalkulation für Handwerker.

FAQ – häufig gestellte Fragen zu VOB Grundlagen

Was ist in der VOB geregelt?

Die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) regelt die Vergabe, Ausführung und Abwicklung von Bauaufträgen, insbesondere für öffentliche Auftraggeber. Sie ist unterteilt in drei Teile: VOB/A, die die Ausschreibungs- und Vergaberegeln festlegt, VOB/B, die vertragsrechtliche Beziehungen zwischen den Bauparteien regelt, und VOB/C, die die technischen Standards für Bauleistungen definiert.

Für wen ist die VOB verpflichtend?

Die Anwendung der VOB ist für öffentliche Auftraggeber verpflichtend, wenn es um die Vergabe von Bauleistungen geht, um Transparenz und Wettbewerbsgleichheit zu gewährleisten. Private Auftraggeber können die VOB freiwillig anwenden, um von ihren strukturierten und rechtlich erprobten Regelungen zu profitieren. In den meisten Fällen werden daher auch private Bauprojekte nach der VOB ausgeschrieben und durchgeführt.

Was bedeutet VOB im Handwerk?

In der Handwerksbranche stellt die VOB eine wesentliche Grundlage für faire Wettbewerbsbedingungen und klare Regelungen bei der Ausführung von Bauaufträgen dar. Sie hilft Handwerkern, ihre Rechte und Pflichten im Rahmen von Bauprojekten zu verstehen und durchzusetzen.

Was ist eine Bauleistung nach VOB?

Eine Bauleistung nach VOB umfasst alle Arbeiten, die mit der Herstellung, Instandhaltung, Änderung oder Beseitigung von Bauwerken verbunden sind. Dies beinhaltet traditionelle Bauarbeiten, Ausbaugewerke und andere bauliche Leistungen, die zur Fertigstellung eines Bauvorhabens erforderlich sind.